
Bereits viele haben sich diese Frage gestellt und versucht, das Wort Gewalt zu definieren. Aus psychologischer Sicht wird meist von Aggression zwischen Menschen gesprochen [8]. Der Duden hingegen verwendet Begriffe wie Macht oder die Mittel, über jemanden zu herrschen [2]. Die Definitionen können dementsprechend variieren. Es sind sich jedoch alle in folgendem Punkt einig: Gewalt ist eine Aktion, welche mit Absicht und dem Ziel ausgeführt wird, sein Gegenüber körperlich oder psychisch zu verletzen. Die Gewalt kann auch gegen Objekte oder Tiere gerichtet sein.
«Gewalt ist die realisierte oder beabsichtigte, bewusste (nicht unbedingt geplante) Schädigung von Personen, Tieren, Pflanzen und Sachen» [4]
Werner Früh, Kommunikations- und Medienwissenschaftler
Gewalt kann in unterschiedlichen Formen verrichtet werden. Die bekanntesten sind die physische, psychische und sexuelle Gewalt. Es gibt aber noch weitere Kategorien wie: organisierte/spontane Gewalt, legale/illegale Gewalt, legitime/illegitime Gewalt, personale/strukturelle Gewalt sowie institutionalisierte/nicht-institutionalisierte Gewalt [5].
Physische Gewalt
Die physische Gewalt kann auch als körperliche Gewalt verstanden werden. Bei dieser Art wird der Körper in irgendeiner Form beschädigt. Einige Beispiele dafür sind: Ohrfeigen, Schläge mit den Händen oder Fäusten, Würgen, Zufügen von Verbrennungen, den Kopf unter Wasser drücken oder Verletzungen beigefügt mit Gegenständen oder Waffen [3].
Sexuelle Gewalt
Bei der sexuellen oder sexualisierten Gewalt wird jede Form von erzwungener oder unerwünschter sexueller Handlung dazugezählt. Dazu gehört auch grenzverletzendes Verhalten mit sexuellem Bezug wie zum Beispiel: unerwünschte Küsse oder Berührungen, Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr gegen den Willen bzw. ohne das Einverständnis des Partners, Behandlung als Sexobjekt [7].
Psychische Gewalt
Die psychische Gewalt wird auch seelische oder emotionale Gewalt genannt. Sie ist meist unsichtbar, was bedeutet, dass von aussen weder die Gewalttat noch die Folgen sichtbar sind. Die Opfer leiden meist eine lange Zeit, manchmal auch ein Leben lang. Zur psychischen Gewalt gehören beispielsweise: Beschimpfung, Verspottung und Blossstellung. Aber auch Drohung und Erpressung gehören dazu [6].
Mediale Gewalt
Hast du schon mal von «medialer Gewalt» gehört? Auch diese Form existiert und sie wird zunehmend intensiver.
Literatur
- Christ, M., & Gudehus, C. (2013). Gewalt – Begriffe und Forschungsprogramme. In C. Gudehus & M. Christ (Hrsg.), Gewalt: Ein interdisziplinäres Handbuch (S. 1–15). J.B. Metzler.
- Dudenredaktion. (o. D.). Gewalt, die. Duden. Link
- Formen der Gewalt. (o. D.). Gewaltprävention Luzern. Link
- Früh, W. (2001). Gewaltpotentiale des Fernsehangebots. Westdeutscher Verlag GmbH.
- Peuckert, R. (1992). Gewalt. In B. Schäfers (Hrsg.), Grundbegriffe der Soziologie (S. 114–117). VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Psychische Gewalt. (o. D.). DAO – Dachorganisation Frauenhäuser Schweiz und Lichtenstein. Link
- Sexualisierte Gewalt. (o. D.). DAO – Dachorganisation Frauenhäuser Schweiz und Lichtenstein. Link
- Zimbardo, P. G., & Gerrig, R. J. (2003). Psychologie (S. Hoppe-Graff & I. Engel, Hrsg.; 7., neu übersetzte und bearbeitete Auflage). Springer-Verlag.